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Häuten wilder Tiere, die wir in der Sonne getrocknet hatten,
eine Art Schuhe an, wobei wir das Fell nach innen nahmen, so
daß die Außenseite dick und hart war und lange halten würde.
Kurz, wir machten uns Füßlinge, wie ich sie nannte, und ich
halte die Bezeichnung noch immer für sehr treffend, und wir
fanden sie sehr praktisch und bequem.
Wir unterhielten uns mit einigen der Eingeborenen des
Landes, die ganz freundlich waren. Welche Sprache sie
sprachen, behaupte ich noch immer nicht zu wissen. Wir
machten uns ihnen verständlich, so gut wir konnten, nicht nur,
was unsere Vorräte, sondern auch, was unser Unternehmen
betraf, und fragten sie, welches Land dort liege, wobei wir mit
den Händen nach Westen deuteten. Sie teilten uns nur wenig
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Nützliches mit, wir glaubten jedoch, ihrem ganzen Gerede zu
entnehmen, daß da überall Menschen der einen oder der
anderen Sorte lebten, es viele größere Flüsse und zahlreiche
Löwen, Tiger, Elefanten sowie bösartige wilde Katzen (von
denen wir schließlich feststellten, daß es Zibetkatzen waren)
und dergleichen mehr gebe.
Als wir sie fragten, ob jemals Leute dorthin gewandert
waren, erwiderten sie, jawohl, einige seien dorthin gegangen,
wo die Sonne schläft, womit sie den Westen meinten; sie
vermochten jedoch nicht zu sagen, wer sie gewesen waren. Als
wir darum baten, daß uns jemand führte, zuckten sie mit den
Achseln, wie es die Franzosen tun, wenn sie sich vor etwas
fürchten. Als wir sie nach den Löwen und wilden Tieren
fragten, lachten sie und ließen uns wissen, daß die uns nichts
zuleide täten, und zeigten uns eine gute Methode, um mit ihnen
fertig zu werden, nämlich ein Feuer anzuzünden, was sie stets
verscheuche, und wir überzeugten uns, daß es tatsächlich so
war.
Auf diese ermutigende Auskunft hin beschlossen wir, die
Reise zu unternehmen. Hierzu brachten uns viele Überlegun-
gen, um deretwillen wir, wenn die Sache an sich durchführbar
war, nicht so sehr Tadel verdienten, wie es sonst erscheinen
mag; ich will nur einige davon nennen, um den Bericht nicht
allzu ermüdend zu machen.
Erstens fehlten uns alle Mittel, um auf eine andere Weise für
unser Entkommen sorgen zu können; wir waren an einem Ort
gelandet, der sich fern jeder europäischen Schiffahrtsroute
befand, so daß wir keinesfalls damit rechnen konnten, irgend-
welche unserer Landsleute würden uns in diesem Teil der Welt
befreien und fortbringen. Zweitens, wenn wir das Abenteuer
gewagt hätten, entlang der Küste von Mozambique und den
öden Ufern von Afrika nach Norden weiterzusegeln, bis wir ins
Rote Meer gelangten, durften wir kein anderes Schicksal
erwarten, als nur, daß uns die Araber gefangennähmen und als
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Sklaven an die Türken verkauften, was für uns alle nicht viel
besser gewesen wäre als der Tod. Wir waren nicht in der Lage,
ein Fahrzeug zu bauen, das uns über das große Arabische Meer
nach Indien getragen hätte, und auch nicht, das Kap der Guten
Hoffnung zu erreichen, da die Winde zu unbeständig wehten
und das Meer in diesen Breiten zu stürmisch war; wir wußten
nur, daß wir, wenn wir den Kontinent zu Land überqueren
konnten, vielleicht an den einen oder den anderen der großen
Flüsse, die in den Atlantischen Ozean münden, gelangen
mochten und uns an seinem Ufer Kanus bauen könnten, die uns
weitertrügen, und wenn es tausend Meilen weit wäre, so daß
wir nichts benötigten als nur Proviant, von dem wir sicher
waren, daß wir ihn mit unseren Flinten in genügender Menge
erjagen konnten; und um unsere Befreiung noch zufriedenstel-
lender zu machen, rechneten wir damit, daß vielleicht jeder von
uns eine gewisse Menge Gold fände, die uns, wenn wir
entkamen, für unsere Mühen reichlich entschädigen mußte.
Ich kann nicht sagen, daß ich bis zu diesem Punkt bei unse-
ren sämtlichen Beratungen das Für und Wider aller Unterne h-
mungen, die wir bisher gewagt hatten, erwogen hätte. Zuvor
war ich für einen, wie ich dachte, sehr guten Plan gewesen,
nämlich daß wir in den Golf von Arabien oder die Mündung
des Roten Meeres segeln und dort einem der hinaus- oder
hineinfahrenden Schiffe, von denen es dort viele gibt, auflauern
und das erstbeste, auf das wir trafen, mit Gewalt nehmen
sollten, nicht nur, um uns an dessen Ladung zu bereichern,
sondern auch, um uns von ihm in irgendeinen Teil der Welt
tragen zu lassen, der uns behagte. Als die anderen mir aber von
einem zwei- bis dreitausend Meilen langen Fußmarsch und
einer Wanderung durch Wüsten inmitten von Löwen und
Tigern sprachen, gestehe ich, daß mir das Blut erstarrte und ich
alle Argumente vorbrachte, die ich nur erdenken konnte, um
sie davon abzubringen.
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Sie waren aber alle dafür, und ich hätte ebensogut den Mund
halten können; so fügte ich mich denn und erklärte ihnen, ich
wolle mich an unser oberstes Gesetz halten, mich von der
Mehrheit leiten zu lassen, und daher beschlossen wir, uns auf
unsere Reise zu machen. Als erstes unternahmen wir eine
Standortbestimmung, damit wir wußten, auf welchem Fleck
der Erde wir uns aufhielten. Wir fanden heraus, daß wir bei
zwölf Grad fünfunddreißig Minuten südlicher Breite waren.
Als nächstes sahen wir auf den Seekarten nach, suchten die
Küste des Landes, das unser Ziel war, und stellten fest, daß sie
bei acht bis elf Grad südlicher Breite lag, wenn wir zur Küste
von Angola wanderten, und bei zwölf bis neunundzwanzig
Grad, wenn wir uns zum Fluß Niger und zur Küste von Guinea
wandten.
Wir wählten die Küste von Angola zu unserem Ziel, da sie
unseren Karten nach so ziemlich auf dem gleichen Breitengrad
lag, auf dem wir uns jetzt befanden; unser Kurs dorthin führte
geradenwegs nach Westen, und da wir sicher waren, auf Flüsse
zu stoßen, zweifelten wir nicht daran, daß sie unsere Reise
erleichtern würden, besonders, wenn wir Mittel und Wege
fänden, den großen See oder das Inlandmeer zu überqueren,
das die Eingeborenen Coalmucoa nennen und von dem man
sagt, der Nil habe dort seinen Ursprung oder seine Quelle. Wir
machten die Rechnung jedoch ohne den Wirt, wie der Leser im
Verlauf des Berichts erfahren wird.
Als nächstes mußten wir überlegen, wie wir unser Gepäck
transportieren könnten, ohne daß wir auf keinen Fall reisen
wollten; und dies war uns auch gar nicht möglich, denn allein
unsere Munition, die für uns absolut notwendig war und von
der unser Leben, ich meine unsere Nahrung und auch unsere
Sicherheit und besonders unsere Verteidigung gegen wilde
Tiere und wilde Menschen abhing, allein unsere Munition also
war eine Last, die zu schwer wog, als daß wir sie durch ein
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Land zu schleppen vermochten, in dem die Hitze so groß war,
daß wir uns selbst genug Last wären.
Wir erkundigten uns bei den Einwohnern und stellten fest,
daß sie keine Lasttiere kannten, das heißt weder Pferde noch
Maultiere, Esel, Kamele oder Dromedare; das einzige Ge-
schöpf, das sie hatten, war eine Art Büffel oder zahmer Bulle,
wie der, den wir getötet hatten, und einige davon hatten sie so
gezähmt, daß sie ihnen beigebracht hatten, auf das Kommando
ihrer Stimme hin zu kommen, wenn sie sie riefen, oder zu
gehen, wenn sie sie fortschickten, und ihre Lasten zu tragen;
vor allem durchquerten sie auf ihnen Flüsse und Seen, denn die
Tiere schwammen sehr hoch und kräftig im Wasser.
Wir verstanden jedoch nichts davon, solch ein Geschöpf zu [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]

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